... sorgt offenbar für Personalkostenflexibilisierung und sichere Arbeitsplätze.
Zwar seien "Consultants nach wie vor Topverdiener", aber "auch an ihnen ging die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbei: Mancher Berater muss auf bis zu 30 Prozent seiner Bezüge verzichten." Variable Gehaltsbestandteile also im freien Fall? Das unterscheidet die Beratergilde offenbar von der Kreditwirtschaft, und das ist auch gut so.
Denn auch wenn das Gesamtjahresgehalt vieler Consultants um 15 bis 30 Prozent absackte, kam die Branche bislang ohne Entlassungswellen durch die Krise.
Einstiegsgehälter über Schnitt
Laut Kienbaum sind die Einstieggehälter für Hochschulabsolventen durchschnittlich ebenfalls um 15 Prozent gesunken. Das Gesamtjahresgehalt eines Juniorberaters läge im Schnitt um 38.000 bis 40.000 Euro. Das ist zweifellos weiterhin ein gutes Stück über den Einstiegsgehältern anderer Branchen.

Consultant werden ist nicht schwer...
Aber Berater zu sein, stellt Michael Vogel fest, "heißt jedoch für viele Jahre eine 60- oder 70-Stunden-Woche". Na, wenn er damit mal hinkommt! Consultants sind regelmäßig "five days away" bei Kunden und verbringen das Wochenende im Büro oder im Home Office, um Reports, Vorlagen und Präsentationen zu fertigen. Nicht selten erwartet der Mandant bis zu 14 Stunden vor Ort. Im Hotel geht´s weiter, da bereiten wir durchgeführte Tätigkeiten nach und die von morgen vor. Vogel ergänzt "... unzählige Geschäftsreisen zu den Kunden sowie der Zwang zur permanenten Weiterentwicklung des eigenen Wissens und der persönlichen Fähigkeiten." Wohl wahr: Wer nicht ständig einen ausreichenden Kompetenz- oder Wissensvorsprung vor dem Mandanten hat, ist als Berater schnell überflüssig. Dazu kommt der branchenübliche "up or out"-Druck: Wer den Sprung auf die nächsthöhere Stufe der Karriereleiter nicht schafft, ist direkt weg vom Fenster.
Solide Gehälter im Top-Management der Unternehmensberatungen
Diese hohen Stufen sind jedoch auch regelmäßig durch ebensolche Gehaltssprünge gekennzeichnet. Personalmarkt Services ermittelte, dass ein Viertel der in großen Beratungsgesellschaften tätigen Partner Jahresbezüge von mehr als 326.000 Euro erhalten. Das ist weniger als allein die variable Vergütung im Top-Management maroder Banken.
Unternehmensberatungen von der Krise unterschiedlich betroffen
Laut Kienbaum ist für die Auftragslage entscheidend, auf welche Segmente die Beratung ihre Beratungsschwerpunkte gelegt hat: "Consulting in Bereichen wie Strategie oder Personalentwicklung läuft schlecht, geht es dagegen um Dinge wie Kostenoptimierung, Restrukturierung oder Performance-Verbesserungen, haben die Berater viel zu tun", sagt Alexander von Preen, Geschäftsführer und Partner in Gummersbach.
Vielleicht ist es eine Definitionsfrage, aber die genannten Boomsegmente sind durchaus mit der Strategieberatung zu verbinden. Und variable Vergütung ist ohne Zweifel ein gekonnter Ansatz, um Kostenoptimierung, Personalkostenflexibilisierung und Performance-Steigerung zugleich zu betreiben.
Links:
- "Consultants nach wie vor Topverdiener"
- Vergütung in Consultingunternehmen
- Perspektive Unternehmensberatung 2009